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Ganz nach Vorbild von Morpheus, dem griechischen Gott der Träume, wählte Manitu im nordamerikanischen Florenreich einen dem Schlafmohn (Papaver somniferum L.) nahe verwandten Vertreter der Mohngewächse (Papaveraceae), um Kindern kalifornischer Indianer einen friedvollen Schlaf zu bringen. Das 1903 zur Nationalpflanze Kaliforniens gewählte „Opium der Indianer“ (Amapola de los indios) erhielt seitens der Kommission E nicht nur eine negative Monographie, sondern wurde auch zur Giftpflanze des Jahres 2016 auserkoren.
Wer kennt heute noch die Verwendung der unterirdischen Organe des breitblättrigen Laserkrautes (Laserpitium latifolium), welche einst als „Wurzel des Weißen Enzians“ zur Kräftigung und Rekonvaleszenz über den Ladentisch der Apotheken ging? Das Beispiel der Doldenblütler zeigt jedenfalls gut, wie giftige „Ausreiser“, Fehleinschätzung und ein botanisch schwieriger Familienzugang das Verschwinden von altem Heilpflanzenwissen erheblich beschleunigt.
Die Wirkung praktisch aller pflanzlichen Antirheumatika ist die dem Cortison grundsätzlich gegenläufig, da körpereigene Prozesse nicht eingebremst, sondern eher beschleunigt oder zu einem Richtungswechsel bewegt werden sollen. Selbst die vornehmlich analgetisch wirksame Rindendroge von Weide und Pappel besitzt eine diaphoretische (schweißtreibende) und entwässernde Komponente. Der schmerzlindernde Effekt kann hier durch Kombination mit zusätzlich „mobilisierend“ wirkender Goldrute (>Saponine, >Flavonoide) und Esche (>Hydroxycumarine) überadditiv gesteigert werden, …
Nicht alles was Stacheln hat kratzt
Nicht Morgentau, sondern die Muttermilch der Heiligen Jungfrau Maria benetzte einst die Blätter einer Distel, als sie das Jesuskind
zur Brust nahm. Spätestens seit damals sind die Stängelblätter des bis zu 1,5 Meter hohen Korbblütlers aus dem Mittelmeergebiet
weiß geadert und auffällig marmoriert. Damit ist das Wunder der Mariendistel noch nicht zu Ende.
Will man mit den nordischen Göttern in Kontakt treten, so benötigt man - abgesehen von der Gunst Odins - zunächst den geeigneten Weltenbaum. Auf Grund seines magisch anmutenden, leuchtend weißen „Mantels“, lud der „Baum der Gallier“ (=„gallica arbor“), wie Plinius der Ältere unsere Birke (Betula sp.) treffend bezeichnete, bereits den postglazialen Menschen zur frühzeitlich medizinischen [...]
„Von drauss‘ vom Walde komm ich her…“. Bald ist es wieder soweit und wie jedes Jahr wird Theodor Storms Christkind seinen treuen Knecht Ruprecht nach dem gefüllten Säckchen fragen, wenn er durch den tief verschneiten Tann schreitet. Doch längst haben Äpfel, Nuss und Mandelkern für unsere Kinder ausgedient und der arme Diener ist mehr zu [...]